Lohnt sich ein Wasserstoffauto?

Die ersten „serienmäßigen“ Brennstoffzellen-Fahrzeuge (Wasserstoffautos) auf dem Markt sind der Hyundai Nexo und der Toyota Mirai. Es gab auch einen Mercedes GLC F-Cell, dieser wurde jedoch wieder vom Markt genommen, da er sich nicht gut verkaufte.

Aber wie sieht es mit der Versorgung von Wasserstoffautos aus? Bisher kann man noch nicht von einer flächendeckenden Versorgung, mit Wasserstofftankstellen sprechen.

In Deutschland gibt es 130 Tankstellen für Wasserstoff. Aber während die Infrastruktur in Deutschland auf einem guten Weg ist sieht es in anderen EU-Länder noch eher schlecht aus. Es gibt in Österreich 5, in der Schweiz 3, in Frankreich 5, in Belgien 2 und in den Niederlanden 4.

Ein Urlaubsfahrt mit einem Wasserstoffauto wird also sehr schwierig. Finden kann man diese Tankstellen mit einer digitalen Karte des Betriebs H2 Mobility. Sie zeigt Adresse, Betreiber, Öffnungszeiten und in der Regel auch Kontaktmöglichkeiten der Stationen. Diese Karte wird alle 2 Minuten aktualisiert. Die Speicher von Wasserstoffautos unterscheiden sich erheblich von denen der Benzin- und Dieselautos. Wasserstoff wird entweder gasförmig unter hohem Druck von 350 bar oder 700 bar, oder flüssig bei -253°C gespeichert. Zum Vergleich, ein Fahrradreifen bekommt im Schnitt zwischen 3 bar und 10 bar.

Da der Wasserstoff in einer flüssigen Form sehr kalt ist, sind super-isolierte doppelwandige Tanks notwendig. Aus den Informationen der Speicherung lässt sich erschließen, dass Wasserstoff auch gefährlich ist. Da Wasserstoff eine hohe Bandbreite an Zündfähigkeit hat, wurden grundlegende Anforderungen an die Typgenehmigung von Fahrzeugen mit Wasserstofftechnologie gestellt.

Zuletzt stellt sich aber die Frage: Sind Brennstoffzell-Fahrzeuge Emissionslos? Beim Fahren grundsätzlich ja, da sie nur Wasserdampf produzieren. Bei der Herstellung sieht das ganz dann aber anders aus. Wird Wasserstoff nämlich mit Erdgas hergestellt , dann ist die Emission riesig. Verwendet man bei der Herstellung Strom aus erneuerbaren Energien ist die Emission viel geringer. Wasserstoffautos haben also eine Chance als langfristigen Ersatz zu den fossilen Brennstoffen aber nur, wenn die Energie aus quellen wie zum Beispiel Photovoltaik, Wind- und Wasserkraft, Solarthermie, Geo-Thermie und Biomasse stammt.

So muss jeder selbst entscheiden, was für ein Verbraucher lohnenswert ist, dies ist sicher abhängig von den Anschaffungskosten, der zu fahrenden Kilometeranzahl im Jahr und weiteren Faktoren wie z.B. die Entwicklung der Preise für Benzin und Diesel.

Thorge Grade von den Scholli News